27. August 2024 - Heute führt mich im Auftrag der Oberösterreichische Gesundheitsholding, kurz OÖG genannt, mein Weg ins obere Mühlviertel ins Klinikum Rohrbach.
Meine Aufgabe ist es, die Arbeits- aber auch Ausbildungsplätze der Großküche des Universitätslehrkrankenhaus vor den Vorhang zu holen.
Das Plakat, welches ich beim Eintreffen beim Krankenhaus dazu erblicke, könnte nicht besser zum Thema passen!
Dazu vereinbare ich im Vorfeld mit Alexander Fenzel, der seit 12 Jahren die Küchenleitung inne hat den Termin und freue mich, als er mich am Parkplatz vor dem Krankenhaus dazu abholt.
Über den Lieferanteneingang, wo zurzeit die Anlieferung der neuen Spülbereiche nicht zu übersehen ist, spazieren wir in sein Küchenreich.
Wie Alexander mir gleich zu Beginn erzählt, wurde die Großküche 2008 eingerichtet und wird seither immer wieder adaptiert, erneuert und der Zeit angepasst. Nun ist die Erneuerung der Reinigungsstraße, die ein wesentlicher Bestandteil jeder Krankenhaus-Großküche ist, an der Reihe.
Als ich (für mich noch früh morgens) eintreffe, herrscht im Krankenhaus beim Portier zwar noch Ruhe,
aber in der Großküche ist das Team rund um Küchenchef Alexander Fenzl schon seit einigen Stunden fleißig am Werken.
Kein Wunder, denn die erste Schicht startet hier bereits um 5.30 Uhr, soll doch das Frühstück zeitgerecht auf den Stationen bei den Patienten sein. Apropos Frühstück. Dies ist ja bereits mein 8. Besuch in einer der Großküchen der OÖG und natürlich erhalte ich auch hier ein köstliches Frühstück.
Und den Ausdruck "köstlich" verwende ich bewusst und wahrheitsgetreu. Denn für mich ist es ist keine Selbstverständlichkeit, frisches Brot vom Bäcker und eine Café Latte, wie im feinen Kaffeehaus in einem Mitarbeiter-Speisesaals eines Krankenhauses zu erhalten.
Dass hier im Klinikum Rohrbach, die Küche vielfach ausgezeichnet und zu den Besten des Landes zählt, ist wohl ebenso wenig eine Selbstverständlichkeit, sondern vielmehr dem Einsatz von Alexander Fenzl und seinem großartigen Team zu verdanken.
Mit rund 36 Mitarbeitern in ihren jeweiligen Schichten von 5:30 Uhr - 14:15 Uhr oder 7.15 Uhr bis 15:45 Uhr oder 8:15 Uhr bis 18:15 Uhr) verlassen hier täglich an die 1200 Essen die Küche. Einerseits natürlich auf die Stationen zu den Patienten,
aber auch in umliegende Häuser wie KOKON, dem Kinder-Rehazentrum, zum Schulcampus Rohrbach wird geliefert. Essen auf Räder findet in dieser Küche ebenso seine Produktion bis zur Auslieferung.
Beeindruckend finde ich in dieser Küche auch, dass Thema erfolgreich gelungene Integration. Hier finden Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten wie Ukraine, Syrien, Bosnien, Nigeria, Tschechien, Afghanistan, Dominikanische Republik neben den Österreicher und Österreicherinnen einen wertvollen Arbeits- und auch Ausbildung Platz.
Derzeit werden zwei Lehrlinge zu Köchen ausgebildet. Ali (am Bild links) ist einer davon, der im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung im Hotel Guglwald und auch bei Philipp Rachinger im Mühltalhof in der Hauben Gastronomie sein Praktikum - seine Erfahrungen sammeln darf.
Nico ist der zweite Lehrling in Ausbildung, der bereits im 3. Lehrjahr ist und am Salat Posten zurzeit seine Station findet.
Vertieft man sich in den Lebenslauf des Küchenleiters Alexander Fenzl, so erkennt man rasch, dass es ihm Zeit seines Lebens ein Anliegen war, nicht nur Wissen weiterzugeben, sondern auch eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben.
Seine Stationen reichen vom Zeitsoldat in der Bundesheer-Küche, sprich dem Offizierscasino, bis hin zur Ausbildung zum Diätkoch und in der Folge der beruflichen Jahre als Küchenmeister in Berufsschulen.
Alexander verwendet heute in seinen Erzählungen seinen Satz, der sich bei mir tief verwurzelt hat: "Es bereite ihm großen Spaß, gesunde Küche zu Kochen und damit einen Beitrag zur Genesung zu leisten"
Diese Lebenseinstellung spiegelt sich nicht nur in den Gerichten, sondern auch in der beruflichen Umgebung im Team wider, welche Theresa, die Praktikantin beim Verlassen ihres Praktikantenplatzes in der Küche, rührend in Worte gefasst hat.
Auch ich bin bei meinem Besuch heute hier immer wieder sehr positiv berührt.
Es sind Kleinigkeiten, die diese Küche ganz großartig darstellen, wie z.b. die vegetarisch gefüllten Krautrouladen,
die während meiner Anwesenheit zubereitet werden.
Oder auch beim Einkauf von Lebensmittel, wo auch die Bio-Produkte aus dem nahen Umfeld Platz und Bedarf finden und zum Einsatz kommen.
Auf Vorbestellung können sich im Klinikum Rohrbach Mitarbeiter für den Familien-Tisch zuhause Gerichte aus dem Wochenspeiseplan aussuchen. Diese werden in der Küche entsprechend vorbereitet und dann im gekühlten Automaten zu Abholung bereitgestellt.
Der Speisesaal gleicht einer kleinen Wohlfühl-Oase, wo man sich nicht nur über die gesunde Küche, sondern auch köstliche Desserts zwischendurch mal erfreuen darf.
Dass Doris beim Schneiden ihrer Sulz für das Abendgericht bei mir beinahe Aquaplaning im Mund auslöst,
ist wohl eine andere Geschichte....Eines kann ich allerdings noch bestätigen, bevor ich zu meiner Heimreise antrete. Mein Mittagessen im Mitarbeiterspeiseraum war richtig köstlich. Schon ewig habe ich keine Mohnnudeln mehr gegessen und auch keinen Zwetschkenröster, der so schmackhaft und nicht wie es so oft der Fall ist, viel zu süß schmeckt.
BRAVO und danke für das großartige Service, Herr Küchenleiter!
Abschließend möchte ich noch mein persönliches Fazit zu dieser Großküche im Mühlviertel geben:
eine superfreundliche Küchen - Mannschaft
warmherziges Klima von der Spüle bis zum Tablett
kompetente Küchenleitung
vielseitiger Ausbildungsplatz trotz Großküche
gelungene Integration mit best-practice-Beispielen
Lichtdurchflutete Küche
Du bist neugierig geworden? Der Weg zum Ziel....
Auftragsarbeit, 27.08.2024
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