03.09.2024 - Es ist für mich eine ganz besondere Freude, die Küche im Klinikum Freistadt im Auftrag der Oberösterreichische Gesundheitsholding, kurz OÖG genannt, vorstellen zu dürfen.
Einerseits bin ich im Krankenhaus Freistadt geboren und anderseits im Bezirk Freistadt, in Pregarten aufgewachsen. Dieses Krankenhaus verbinde ich somit mit sehr vielen persönlichen Erinnerungen und freue mich richtig darauf, obwohl ich etwas später als geplant, erst um 9.30 Uhr, ankomme.
Hier empfängt mich Bruno Ullmann, der sich die Küchenleitung aufgrund seiner Altersteilzeit bereits mit seiner Kollegin Thekla Gattringer teilt. Freundlich und gut gelaunt, obwohl ich mit meiner Verspätung den Küchenalltag wohl etwas durcheinander gebracht habe, stehen sie vor mir 😉
Zwei symphytische, echte WaMü (waschechte Mühlviertler), die hier mit ihrem Team von rund 30 Mitarbeitern am Werken und Tun sind, um täglich rund 400 Mittagessen und zusätzlich noch 150 Frühstücke und 150 Abendgerichte auf die Teller zu bringen.
Seit dem Jahr 2007, also rund 17 Jahre hat Bruno Ullmann die Küchenleitung bereits inne. Er ist routiniert, kennt sämtliche Anforderungen von der Pike auf und teilt sein Wissen mit seinem Team. So steht auch die Lehrlingsausbildung in der Großküche in Freistadt hier immer wieder im Focus.
Anna Kiesenhofer ist bereits im 3. Lehrjahr und beinahe ausgelernt. Sie bestreitet im Herbst 2024 ihre Lehrabschlußprüfung und ist sichtlich darauf bereits bestens vorbereitet, wie ihre Arbeit, die fantastisch aussehende Polenta-Pizza, zeigt.
Zurecht stolz ist die Kaufmännische Direktorin Andrea Gündhör, Dipl. KH-Betriebswirtin und Akademisch geprüfte Krankenhausmanagerin, auf ihr geführtes Haus, inklusive der Küche.
Ich lerne sie als offene, kompetente Führungskraft kennen, die sowohl in der Küche als auch beim gesamten Team ihre Zustimmung findet. War sie doch auch unterstützend dabei, dass der Großküche in Freistadt das Gütesiegel "Gesunde Küche" vom Land OÖ verliehen wurde. Denn eines ist gewiss, eine "gesunde Küche" umzusetzen und zu leben, bedeutet auch die Freiheit beim Einkauf, regionale Produkte zu verwenden.
So sind frische Eier für die Mehlspeisen am Speiseplan vom naheliegenden Eierbauern Grabner eine Selbstverständlichkeit geworden. Apropos Mehlspeisen & Konditorin.
Doris König (53) und ich (54) haben eine gemeinsame Geschichte. Wir waren viele Jahre zeitgleich in Pregarten.
Sie als 1. Lehrmädchen der Konditorei Mader in Pregarten, ich als Schülerin und Genießerin der Mehlspeisen dieser damaligen Konditorei!
Seit mittlerweile 25 Jahren sorgt Doris nun in der Krankenhausküche Freistadt dafür, dass köstliche Mehlspeisen im Menüplan ihren Platz finden.
Und wenn Buchteln am Speise-Plan stehen, so hilft das gesamte Team tatkräftig zusammen.
Die Lehrlingsausbildung in der Küche in Freistadt ist sehr vielseitig. Als Ergänzung zu dieser Ausbildung dürfen die Lehrlinge auch überbetriebliche Ausbildungen im Brauhaus Freistadt genießen, wie mir einer der Lehrlinge Raphael Bauer bei der Zubereitung der Eierspeise am Herd erzählt.
Was ich hier in Freistadt in der Küche generell erlebe, ist die echte Mühlviertler Freundlichkeit und der große Spaß am Tun. Wo immer ich hinblicke, kommt mir ein Lächeln entgegen.
Tanja Pacher vom Personal Marketing (2. Reihe - Bild mitte - außen re) besucht die Küche während meiner Anwesenheit. Wir unterhalten uns über den Ablauf, die Problemstellungen, die Öffentlichkeitsarbeit und das Thema Küche & Ausbildung. In der Krankenhausküche Freistadt ist derzeit noch eine freie Lehrstelle vorhanden. Mit voller Überzeugung kann ich diesen Ausbildungsplatz empfehlen. Warum? Das best-practice Beispiel ist wohl Andi Kreindl, der hier seit 19 Jahren arbeitet, aber auch gelernt hat und dies, unter keinen leichten, persönlichen Voraussetzungen.
Andi Kreindl ist heute 33 Jahre jung und lebt mit Hypoplasie - einem schweren angeborenen Herzfehler. Vereinfacht ausgedrückt, lebt Andi Kreindl mit nur einem halben Herz auf der falschen Seite im Körper. Mit dieser gesundheitlichen Beeinträchtigung schafft er dennoch die Lehre als Koch erfolgreich abzuschließen und arbeitet seit 19 Jahren in der Küche. Mittlerweile verheiratet und 3 Kinder führt er in Windhaag bei Freistadt noch im Nebenerwerb die Landwirtschaft.
Unter Heartbeat - mein Leben mit nur einer Herzkammer vernetzt er sich mit anderen Betroffenen, denn nicht immer ist es nicht, mit nur einer Herzkammer seinen Alltag zu bestreiten.
Ich bin sehr beeindruckt über seine Lebensgeschichte, aber auch die Menschlichkeit, die hier in Freistadt in der Küche herrscht. Als Unternehmerin und selbst jahrelange Ausbilderin im Lehrlingsbereich weiß ich bestens, dass der Umgang mit Behinderungen im beruflichen Alltag auch für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen eine Herausforderung darstellt, welcher sich nicht jeder Betrieb, oder Ausbilder/In mit einer Selbstverständlichkeit stellt.
Zivildiener Niclas treffe ich im Vorbeigehen auch immer wieder. Er absolviert hier genauso gerne seinen täglichen Job, wie
die Diätologin, die natürlich bei den Speisen-Zubereitungen ihr fachliches Wissen einfließen lässt.
Mit über 30 Mitarbeitern im Team, die von 5:00 Uhr morgens bis 16:30 Uhr abends in ihren jeweiligen Diensten arbeiten, leistet Bruno Ullmann & seine Kollegin (rechts im Bild) in der Küchenleitung Tagein - Tagaus wertvolle Teamarbeit. Dass hier die Mitarbeiter Einführung noch in Präsenz in Form einer Einführungsveranstaltung bei Dienstbeginn stattfindet, hat Seltenheitswert und schlägt sich im Zusammenhalt zu Buche.
Ach ja, seit 1992 ist Christine Maier bereits im Haus und erledigt ihre Aufgabe nicht nur im Büro. Wie sagt man so schön: wir Mühlviertler sind uns für nichts zu schade, blicken auch über den Tellerrand und besitzen immer eine Portion Hausverstand ;-)
In diesem Sinne, fasse ich zusammen: Die Großküche in Freistadt liefert täglich köstlich - zubereitetes Essen
auf die Stationen,
versorgt auch Essen auf Räder
und bereitet die Speisenausgabe in der Betriebskantine zu, wo auch ich mein richtig gutes Saftfleisch mit Hörnchen genossen habe.
Mit einem großartigen Küchen-Team, welches Zusammenhalt, und gute Laune bei meinem Besuch an den Tag legt.
BRAVO - ein Arbeitsplatz, den man sich nur wünschen kann
und wie das aufgelegte Feedback-Buch bestätigt, die Genießer und Genießerinnen dieser Küche auch wertschätzen und täglich loben!
Bericht vom 04.09.2024 Auftragsarbeit
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